Erster Gruss aus Costa Rica

Hallo ihr lieben Menschen besonders in Potsdam und Berlin,

nun lebe ich seit vier Wochen in Costa Rica in der Gemeinschaft Pachamama. Jeden Tag blauer Himmel und Sonne, immer draußen sein, der Schweiß springt mir förmlich immer wieder aus den Poren meiner Haut. So unwirklich für mich, dass ihr dort in Deutschland bald Weihnachten feiert und wir letztes Jahr um diese Zeit angefangen haben die Rauhnächte zu zelebrieren. Ich sitze hier an der FifiStation von PachaMama, umringt von im Winde tanzenden Palmen. Heute wird das Gebutstagsfest von Pachamama am Fluss gefeiert, die Gemeinschaft existiert nun schon 21 Jahre. Es leben ungefährt 70-80 Menschen hier und zur Saison kommen zwischen 100-200 Menschen als Visiters oder workexchangers hierher, um das Leben hier zu erfahren. Es gibt einen erwachten Menschen, der hier den Rahmen der Gemeinschaft prägte und noch prägt, Trohan. Er leitet auch immer zum Jahreswechsel das Stilleretreat. Ein sehr sympathischer und weiser Mensch, der eine ausgesprochene Liebe zu den Vögeln entwickelte. So konnte ich einmal eine Vogeltour mit ihm machen.

Ansonsten habe ich mich zu Beginn meines Aufenthaltes dafür entschieden, einen fünfwochigen Retreatzirkel zu machen, das fühlt sich sehr stimmig an. Der Beginn war eine Zeit des körperlichen Reinigens. Letzte Woche ging es um das innere Kind, morgen beginnt eine viertägige Who- is- in-Zeit  und der Abschluss wird eine zehntägiges Schweigeretreat sein. Dazwischen hatten wir immer wieder ein paar Tage frei, um zum Meer zu gehen und uns auszuruhen. Vier Tage hatte ich Zeit, mich tiefer mit meinem innere Kind zu verbinden. In einem Abendritual schrieb ich einen Brief an mein inneres Kind und es schrieb einen Brief an mich als Erwachsene, dabei spürte ich wie ich in totaler Verschmelzung mit meinem inneren Kind, die Seele sich öffnet und die Flügel ausbreitet und wie ich eines Tages auf ihren offenen Schwingen zurück fliegen werde, wenn meine Zeit gekommen ist und ich sterbe. Das zu fühlen war sehr kraftvoll. Fühlen, dass mein freitanzendes Kind in mir, meine Seele ist und zugleich der Zugang zu ihrer Ganzen Größe, zu ihrer immensen Kraft. Die Kraft der Leichtigkeit, die sich einstellt, wenn die Seele frei atmen kann mit allem, was die Begrenztheit dieser Welt mit sich bringt und wie sie sich damit fühlt.  Das erwachsene Bewusstsein mit der lebendigen Kraft des inneren Kindes zu verbinden – Hand in Hand – in Liebe gebunden- und auf dieser Kraft zu tanzen, ihr trauen, ihrer Intensität vertrauen, mich von ihr führen lassen, das ist Leben, das ist Erlösung, dafür sind wir hier…..

Viele Menschen kommen und gehen hier, manche kommen nur für einzelne Retreats, das heißt für mich die Menschen in den Gruppen wechseln ständig, manche bleiben durchgehend wie ich. Wir sind jeweils von 25-30 Menschen in einer Gruppe, das ist auch ganz schön anspruchsvoll für so tiefe Einlassprozesse, so auch für manche Menschen, die noch nicht so viel Erfahrung haben zuviel, so dass sie auch etwas Abstand leben. So viele Menschen zusammen bewirken viele Berührungen in mir, Schneller als in meinem kleinen Reich in Potsdam werden mir hier meine unbewussten Seiten, andenen ich gerne vorbeischaue wiedergespiegelt. Heute morgen kam eine Bewohnerin von Pachamama auf mich zu, fragte wegen der Bezahlung meines Retratzirekels, ich kann wegen meiner Visakarte nur in Raten bezahlen, das ist längst abgesprochen, es gibt da immer mal eine kleine Sorge die aufscheint, denn auch die Verpflegung ist teurer als bei uns im Bioladen……und dieses Mißtrauen, das mir selbst gegenüber in mir schlummert, bekomme ich hier sofort von außen gespiegelt……ganz schnell. Tränen kamen hoch und die Einsicht, dass einzig traurig ist, dass ich mir und dem Leben nicht  vertraue……die Stimme in mir, die sagst, ja geh tiefer, vertraue tiefer und öffne dich weiter.

Danke bis bald mal wieder, denke an euch und fühle mich von Herzen verbunden mit euch allen, die ich kenne…..